Unsere Hände:
Schlüssel
menschlicher
Schöpfungskraft
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Behandlungs-
wege
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OP-
Info
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Ergo-
therapie

Durch die ausgeklügelte Feinmechanik und Koordinationsfähigkeit der Hand kann der Mensch seine Gedanken schöpferisch umsetzen. Die Hand ermöglicht dem menschlichen Geist sich durch Schrift, Musik und bildliche Kunst auszudrücken.

Durch die ausgeklügelte Feinmechanik und Koordinationsfähigkeit unserer Hand ist es dem Menschen möglich, seine Gedanken schöpferisch umzusetzen. Sie ermöglicht dem menschlichen Geist sich durch Schrift, Musik und bildliche Kunst zum Ausdruck zu bringen.

Behandlungswege

In der Erstkonsultation lernen Sie Ihren Arzt kennen und informieren ihn über Ihre Beschwerden. Der Arzt befragt Sie detailliert und klärt Begleitsymptome ab, sowie deren Auswirkung auf Ihren Alltag und Ihre Lebensqualität. Zudem besprechen Sie Ihre Lebenssituation (Arbeit, Händigkeit, Vorerkrankungen etc.).

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In der Hand befinden sich verschiedene funktionelle Strukturen auf engstem Raum. Eine ausführliche klinische Untersuchung klärt den Grund Ihrer Beschwerden ab. Entweder kann die Verdachtsdiagnose analytisch bestätigt werden oder eine präzise Diagnose kann nur über eine weiterführende Untersuchung erfolgen. Ob weitere diagnostische Untersuchungen notwendig sind, kann Ihr Arzt nach der klinischen Untersuchung beurteilen.

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  • Röntgen
    Die verschiedenen Gewebsdichten des menschlichen Körpers lassen Röntgenstrahlen unterschiedlich stark hindurchdringen. Knochen lassen deutlich weniger Röntgenstrahlen passieren als Muskelgewebe. Das herkömmliche Röntgenbild zeigt eine Abbildung des dreidimensionalen Objektes (z. B. einer Hand) durch ein zweidimensionales Bild. Daher werden oft zwei Röntgenbilder derselben Region aus zwei Richtungen erstellt. Die Röntgendiagnostik bietet eine gute diagnostische Möglichkeit, um Knochenbrüche und Gelenkverschleiss bildlich darzustellen. Je nach Verdachtsdiagnose wird die Röntgenuntersuchung durch eine weitere Bildgebung (CT oder MRT) ergänzt.
  • Sonographie
    Ultraschall durchdringt Gewebe. Anhand der Reflexionsmuster des Ultraschalles an den Gewebeoberflächen im Inneren des Körpers wird ein Bild der inneren Gewebsstrukturen erstellt. Diese Untersuchung eignet sich besonders für die Beurteilung von Weichgewebe (Sehnen, Nerven, Ganglien, Weichgewebstumoren).
  • CT
    Aus verschiedenen Richtungen treten bei der Computertomografie (CT) Röntgenstrahlen in den Körper ein. Wie beim Röntgen durchdringen auch hier die Strahlen je nach Gewebeart unterschiedlich stark den Körper. Ein Computer kann diese Informationen zu sogenannten Schnittbilder in unterschiedlichen Ebenen berechnen.
    Die Computertomographie ermöglicht eine wesentlich detailreichere Betrachtung eines Körpers im Vergleich zum Röntgenbild, da jede Schnittebene einzeln betrachtet wird und Überlagerungen oder Überschneidungen von verschiedenen Strukturen praktisch wegfallen. Die Computertomographie eignet sich sehr gut für die Beurteilung komplexer Brüche, zur Therapieplanung oder um den Erfolg einer konservativen oder operativen Therapie zu beurteilen.
  • MRT
    In der Magnetresonanztomographie (MRT) wird ein sehr starkes Magnetfeld erzeugt, welches die Atome im menschlichen Körper anregt. Die Zeitspanne, welche die Atome benötigen, um nach dieser Anregung wieder in den Normalzustand zurückzukehren ist je nach Gewebeart unterschiedlich und kann gemessen werden. Die so ermittelten Raumpunkte sind kleiner als 1mm und können per Computer zu dreidimensionalen Schnittbildern umgerechnet werden. Diese Untersuchung kommt also ganz ohne Röntgenstrahlung aus und eignet sich besonders für die Beurteilung von Weichgeweben (Bandläsionen, Knorpelabnutzung, Ganglion, Weichgewebstumore).
  • Facharztuntersuchung
    Weiterführende fachärztliche Abklärungen können bei spezifischen Beschwerdebildern die Diagnose präzisieren. Zum Beispiel beurteilt der Facharzt der Neurologie den klinischen Verdacht eines Nervenkompressionssyndromes oder die Kollegen der Rheumatologie werden hinzugezogen, wenn es den begründeten Verdacht einer rheumatologischen Erkrankung gibt, welche zum Beispiel Gelenkbeschwerden auslösen können.
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Nachdem die Diagnose unter entsprechendem Einsatz diagnostischer Möglichkeiten gesichert wurde, klärt Sie der Arzt über die Art Ihrer Erkrankung auf und informiert Sie über deren Prognose und Therapieoptionen. Je nach Erkrankung bedarf es keiner Therapie (z.B. bei einem symptomfreien Ganglion). Konservative Therapiemöglichkeiten Therapieoptionen stehen oft am Anfang der therapeutischen Leiter. Je nach Beschwerdebild kommen schmerz- oder entzündungmodulierende Medikamente, spezielle Schienen, die Ergotherapie oder Physiotherapie zum Einsatz.

Je nach Diagnose gibt es gering invasive Optionen wie eine Punktion oder Kortisoninfiltration oder invasiv chirurgische Optionen wie endoskopische oder offene chirurgische Eingriffe. Sie erlangen während des Behandlungsgespräches Einsicht in die Vor- und Nachteile der jeweiligen Therapieoption.

Vor jeder therapeutischen Intervention versichert sich der Arzt, dass Sie die Aufklärung verstanden haben und alle Fragen geklärt wurden. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, wird die entsprechende Therapie durchgeführt.

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Konservative Therapie

Je nach Krankheitsbild gibt es sehr unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Der Therapieverlauf oder Erfolg wird entweder standardisiert kontrolliert – wie zum Beispiel die Röntgenkontrolle eines ruhig gestellten Bruches oder fakultativ (z.B. nach der Punktion eines Ganglions). Ziel der Kontrollen ist es sich des Heilungsverlaufes bzw. der Verbesserung der Symptome zu versichern oder andernfalls eine Therapieänderung zu beurteilen bzw. planen zu können.

Operation

Eine Operation wird erst dann als sinnvoll erachtet, wenn sie mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem besseren funktionellen Ergebnis führt als eine konservative Therapie. Die Operation ist eine gute Option, wenn der wahrscheinliche Nutzen gross und das Operationsrisiko klein ist (z.B. bei einem stark verschobenen oder offenen Bruch oder der Durchtrennung eines Nervens bei einem gesunden Patienten).

Die Notwendigkeit ist eher relativ, wenn eine weniger invasive Massnahme zum wahrscheinlich gleichwertigen Therapieergebnis führt oder das Operationsrisiko hoch ist. Deshalb haben Sie vor jedem Eingriff das Recht auf eine korrekt durchgeführte Aufklärung: Vor Durchführung der Operation bespricht Ihr Arzt mit Ihnen ausführlich die Art des Eingriffes, dessen Chancen und Risiken, den zu erwartenden Behandlungsverlauf und mögliche alternative Behandlungen. Damit die Heilung wie gewünscht verläuft, ist Ihr persönlicher Einsatz sehr wichtig. Sie erhalten schon bei Planung der Operation alle wichtigen Handlungsanweisungen, eine Liste mit Vitamin C reichen Nahrungsmitteln (PDF Vitamin C), das Rezept der nach der OP empfohlenen Medikamente und die geplanten Kontrolltermine.

Sie erhalten ebenfalls das Ergotherapierezept, falls dieses sinnvoll ist. So können Sie alles in Ruhe vor der Operation bedenken und sich entspannt auf die Operation einlassen. Wichtig ist, dass Sie die Operation als gute Lösung für Ihr Problem annehmen und keine Zweifel oder Fragen haben. Die Operation selbst wird ambulant in der Clinique Moncor oder mit einem Krankenhausaufenthalt im Daler-Spital oder in der Clinique Générale durchgeführt.

Kontrolltermine / Abschluss

Ihr Arzt beurteilt während der Kontrolltermine nach einer konservativen oder operativen Therapie den Heilungsverlauf bzw. den Behandlungs- oder Rehabilitationserfolg. Die schon bekannten diagnostischen Möglichkeiten kommen hierbei zum Zuge: Das ausführliche Gespräch zum Therapieverlauf mit ihrem Arzt, die klinische Untersuchung und ggf. weiterführende Untersuchungen.

Ihr Arzt informiert Sie über seine Einschätzung und wird mit Ihnen die Optionen der Therapiefortführung, eines Strategiewechsels oder des Therapieabschlusses besprechen.

Die therapeutische chirurgische Nachsorge bei komplikationslosem Verlauf einer Standartoperation, wie zum Beispiel einer Karpaldachspaltung (Karpaltunnelsyndrom) endet oft mit dem Fadenentfernung zwei Wochen nach der Operation.

Sollte es im Verlauf zur Entwicklung einer störenden oder schmerzhaften Narbenbildung kommen, zögern Sie bitte nicht wieder Kontakt aufzunehmen, damit Sie von den therapeutischen Möglichkeiten zur Narbenverbesserung profitieren können.

Unsere Hände

Unsere Hände haben neben dem Gehirn und seinem logischen Denkvermögen den größten Anteil an der Entwicklung des Menschen. Unsere Fingerfertigkeit ist einzigartig in der Natur, nicht zuletzt durch die Fähigkeiten unseres Daumens.

Erst die ausgeklügelte Feinmechanik und Koordinationsfähigkeit der Hand gestattet es dem Menschen, seine Gedanken schöpferisch umzusetzen. Sie ermöglicht dem menschlichen Geist sich durch Schrift, Musik und bildliche Kunst auszudrücken.

Schulter und Ellenbogen erfüllen grobmotorische Funktionen, während die Hand und besonders die Finger die Kraft unmittelbar übertragen sowie präzise Fertigkeiten ausführen. Die Hand ist zudem ein hoch empfindliches Tastorgan und trägt wesentlich zur zwischenmenschlichen Kommunikation bei.

Die Bedeutung der einzelnen Funktionselemente der Hand, der Knochen, Gelenke, Sehnen, Blutgefäße und Nerven wird immer dann deutlich, wenn sie beeinträchtigt sind oder ausfallen. Je nach Beschwerdebild kann die Funktionsfähigkeit der ganzen Hand eingeschränkt sein. 

Als vielgelenkiges, komplexes Multisystem kann die Hand von akuten oder chronischen Beschwerdebildern vielfältiger Art betroffen sein: wie z.B. Knochenbrüche, Verrenkungen, Zerrungen, Gelenkverschleiß, Nerven- und Gefäßdurchtrennungen, Gelenk- oder Sehnenscheideninfekt. 

Die Funktionseinschränkungen können in unterschiedlichen Ausprägungen vom frühkindlichen bis ins hohe Alter auftreten. Bei einer verletzten Hand besteht die generelle Herausforderung für die Handchirurgie darin, Bewegung, Kraft, Sensibilität, gute Weichgewebsdeckung und eine bestmögliche Ästhetik wiederherzustellen.

Chirurgische Kompetenz benötigt abgesehen von theoretischer Kenntnis, eine Leitphilosophie und eine systematische Herangehensweise. Hierbei gilt es die Komplexität der Probleme zu reduzieren und in behandelbare Teilkomponenten aufzuschlüsseln. Gefolgt wird dieser Ansatz von einer durchdachten und patientenorientierten Behandlung. Optimale Behandlungen sind individuell abgestimmt und keine auswendig gelernte Kochbuchschemas (Robert W. Beasley). Vergessen werden sollte auch nicht die Leitphilosophie von William J. Mayo: „Die Belange des Patienten sind die einzigen Belange von Interesse.“

Historie der Handchirurgie

Geschichtlich betrachtet haben die zahlreichen verschiedenartigen und dramatischen Verletzungen des zweiten Weltkrieges dazu geführt, dass sich regionale chirurgische Spezialisierungen, besonders auch die der Handchirurgie entwickelten.

Der US-General Norman T. Kirk gründete chirurgische Handzentren und priorisierte die Weichteilbehandlung der Verletzungen. Major J. William Littler leitete das erste spezifische Handzentrum in der Nähe von Boston, und Sterling Bunnell förderte als ziviler Arzt unermüdlich den Austausch zwischen den verschiedenen Handzentren. Bunnell gilt als Begründer der Handchirurgie in Amerika, wegweisend war sein 1944 erstmals erschienenes Werk „Surgery of the Hand“. „Vater“ der Schweizer Handchirurgie ist Claude Verdan, der 1946 die Klinik Longeraie in Lausanne gründete und von 1961 bis 1980 Chef der chirurgischen Poliklinik der Universität Lausanne war.

Die Hand in unserer Sprache

Die Einzigartigkeit der Hand kommt auch sprachlich zum Ausdruck: Wenn wir etwas beherrschen, sagen wir: «Wir haben es in der Hand». «Händeringend» suchen wir nach einer Lösung oder «geben etwas aus der Hand», wenn uns die Führung einer Handlung abhandenkommt. «Handverlesen» werden uns Optionen dargeboten und «im Handumdrehen» oder «in einem Handstreich» erarbeiten wir eine Lösung. Unterstützung finden wir beruflich durch «unsere rechte Hand» und arbeiten am besten «Hand-in-Hand» – oder nicht mehr, wenn wir «die Hände in den Schoss legen» und viele Aphorismen und Metaphern mehr.