Glossar

 A

  • Abduktion und Adduktion: Abspreizen und Heranführen z.B. der Finger an die Mittelachse.
  • Adduktion: Siehe Abduktion.
  • Allgemeinanästhesie: Anästhesie (Empfindungslosigkeit) oder Narkose (umgangssprachlich auch „Vollnarkose“). Kombination von zentralnervöser Schmerzausschaltung (Analgesie), Aufhebung des Bewusstseins (Hypnose) und Dämpfung vegetativer Funktionen, gegebenenfalls erweitert durch eine Muskelentspannung (Muskelrelaxation).
  • Allodynie: Schmerzempfindung, welche durch Reize ausgelöst wird, die üblicherweise keinen Schmerz verursachen.
  • Anamnese: Zielgerichtete Erfragung von potenziell medizinisch relevanten Informationen. Ziel ist die Erfassung der Krankengeschichte eines Patienten im Rahmen einer aktuellen Erkrankung: Sie informieren den Arzt über Ihre Beschwerden. Mit detaillierten Fragen wird der Charakter Ihrer Beschwerden und Begleitsymptome sowie deren Auswirkung auf den Alltag und die Lebensqualität beleuchtet. Ebenfalls besprechen Sie Ihre Lebenssituation (Arbeit, Händigkeit, Vorerkrankungen etc.). Die Anamnese ist die wesentliche Grundlage für das Stellen der Diagnose.
  • Anatomische Grundposition: Position in folgender Stellung: aufrechter Stand, Unterarme supiniert (Handflächen nach vorn), Füße parallel.
  • Anterior und posterior: Begriffspaar zur Lagebestimmung z. B. einer anatomischen Struktur relativ zu einer anderen. Anterior bedeutet zur Vorderseite hin gelegen, posterior bedeutet nach hinten hin gelegen. Andere Begriffspaare sind proximal und distal, radial und ulnar sowie palmar und dorsal.
  • Arthrose: Gelenkverschleiss.
  • Aufklärung: Der Arzt muss den Patienten aufklären. Nur so können sie gemeinsam das weitere Vorgehen, also den Behandlungsplan, festlegen. Nur wenn der Arzt den Patienten korrekt aufgeklärt hat, kann dieser frei entscheiden, ob und welche Behandlung er wünscht. Der Patient soll über den Eingriff oder die Behandlung soweit unterrichtet sein, dass er seine Einwilligung in Kenntnis der Sachlage geben kann. Die Aufklärung darf jedoch keinen für seinen Gesundheitszustand schädlichen Angstzustand hervorrufen. Daraus ergibt sich ein eigentlicher Optimierungsauftrag an die Medizin: Damit die Patienten die Information auch verstehen und «verdauen» können, ist es bei medizinisch nötigen Eingriffen nach Meinung des FMH-Rechtsdienstes angezeigt, etwa die fünf häufigsten oder schwersten Risiken zu erläutern. Neben diesen juristischen Aspekten hat die Aufklärung auch für die Medizin selbst eine grosse Bedeutung: Sie dient der Vertrauensbildung und dem Sicherheitsgefühl der Patientin. Die Aufklärung ist ein Austausch zwischen Arzt und Patient. Sie verlangt nach einer beidseitigen Mitwirkung. Eine angemessene Patientenaufklärung ist für jede Behandlung wichtig. Sie ist eine Bedingung, um den Behandlungsvertrag zu erfüllen. Der Wille eines Patienten muss respektiert werden. Dies ist Voraussetzung für jede medizinische Behandlung und Betreuung.
  • Axon: Langer schlauchartiger Nervenzellfortsatz (auch Neurit), der in einer Hülle von speziellen Zellen (Ganglienzellen) verläuft und zusammen mit dieser Umhüllung als Nervenfaser bezeichnet wird.

B

  • Blutleere: Die Hand wird mit einer Binde ausgewickelt. Anschliessend wird am Oberarm eine Blutdruckmanschette aufgepumpt, um die Durchblutung der Hand zu unterbinden. Dies erleichtert die Darstellung sehr kleiner Strukturen (z.B. Nerven der Hand). Die Strukturen im Operationsfeld sind besser darstellbar und können so leichter geschützt werden.
  • Bogensehnenphänomen: Auch bowstringing genannt. Bei insuffizienter Führung der Beugesehnen durch gerissene Ringbänder heben sich die Beugesehnen «wie eine gespannte Bogensehne vom Bogen» vom Knochen nach palmar ab. Dies kann schmerzhaft sein. Die Beugung des Fingers ist oft eingeschränkt, da die Gleitamplitude der Sehne durch die insuffiziente Führung verringert ist. Der Einriss eines Ringbandes ist eine häufige Kletterverletzung. Das Bogensehnenphänomen ist eine seltene Komplikation nach der chirurgischen Behandlung des schnellenden Fingers.

C

  • Carpus (Handwurzel): Die Handwurzelknochen sind in zwei Reihen zwischen den Unterarmknochen und den Mittelhandknochen angeordnet. Sie bilden mehrere Gelenkreihen, welche das Handgelenk bilden. Klinisch relevant sind die Handwurzelknochen, da sie von zahlreichen degenerativen Erkrankungen, Brüchen, Bandverletzungen (Instabilität) und deren Folgen betroffen sind:
    • Kahnbein (os scaphoideum): Bruch, Pseudarthrose, STT-Arthrose
    • Mondbein (os lunatum): M. Kienböck, ulnokarpaler Konflikt
    • Dreieckbein (os triquetrum): knöcherner Ausriss des Lig. radiotriquetrale
    • Grosses Vieleckbein (os trapezium): Rhizarthrose, STT-Arthrose
    • Kleines Vieleckbein (os trapezoideum): STT-Arthrose
    • Kopfbein (Os capitatum): mediokarpale Arthrose, Fenton Syndrom
    • Hakenbein (os hamatum): Hamatumspitzensyndrom, Bruch des Hakens des Hakenbeins
  • Computertomographie (CT): Die CT ist eine bildgebende Untersuchung. Aus verschiedenen Richtungen treten Röntgenstrahlen in den Körper ein. Die Absorption der Strahlung ist dichteabhängig und gewebespezifisch. Ein Computer berechnet aus der Röntgenstrahlenabsorption eines durchleuchteten Körpers Schnittbilder in drei Ebenen. Die Computertomographie ermöglicht eine wesentlich detailreichere Betrachtung eines Körpers im Vergleich zum Röntgenbild, da jede Schnittebene einzeln betrachtet wird und Überlagerungen oder Überschneidungen von verschiedenen Strukturen praktisch wegfallen. Die Computertomographie eignet sich sehr gut für die Beurteilung komplexer Brüche zur Therapieplanung oder um nach stattgehabter konservativer oder operativer Therapie die Knochenheilung im Detail zu beurteilen.
  • CRPS: Synonym auch komplexes regionales Schmerzsyndrom, Morbus Sudeck oder Algodystrophie. Pathognomisch für die Erkrankung ist ein bekannter Auslösefaktor der Erkrankung, Schmerzen (Allodynie, Hyperalgesie), Schwellung, Durchblutungsstörung, Schweissneigung und Hautveränderungen (Budapest Kriterien). Im weiteren Verlauf können Funktionseinschränkungen in Form von Schwäche und eingeschränkter Beweglichkeit hinzukommen. Die Krankheit führt zur Gewebsdystrophie und Atrophie. Die Therapie erfordert eine Zusammenarbeit mehrerer Berufsgruppen (Schmerzzentrum, Handtherapie, Handchirurgie) und umfasst je nach Ausprägung die Kortison-Stosstherapie,, Antineuropathika wie Gabapentin oder Pregabalin sowie intensive Physiotherapie und Ergotherapie. Die Behandlung ist oft langwierig und ist durch bleibende Funktionseinschränkungen charakterisiert.

D

  • De Quervain Luxationsfraktur: Kombination einer Luxation der Handwurzelknochen um das Mondbein (Os lunatum) und einer Kahnbeinfraktur (Os scaphoideum), benannt nach dem Schweizer Chirurgen Fritz de Quervain (= perilunäre transskaphoidale Luxationsfraktur).
  • De Quervain Tendovaginitis: Siehe Tendovaginitis De Quervain.
  • Diagnose: Feststellung einer Krankheit. Die Grundlage zur Diagnosefindung ist die Anamnese, die klinische Untersuchung und gegebenenfalls die weiterführenden apparative Untersuchungen – eine Gesamtschau aller objektiven Fakten und erhobenen Befunde. Erst nach Feststellung der Diagnose kann die Therapieplanung stattfinden.
  • Diagnostik: Verschiedene analytische Methoden wie Anamnese, klinische Untersuchung und weiterführende apparativen Untersuchungen bzw. der Weg zur Diagnose oder die Diagnosefindung. Die erfolgreiche Diagnostik endet mit der Benennung des gefundenen Krankheitsbildes.
  • Digitalkanal: Gleitlager der Beugesehnen im Bereich der Finger. Der Digitalkanal wird dorsal von den Fingerknochen, Gelenken und palmaren Platten gebildet, palmar durch die Ringbänder. Der Digitalkanal ist durch eine Gleitschicht ausgekleidet. In ihm liegen die Beugesehnen.
  • Distal: Siehe proximal.
  • Dorsal: Siehe palmar.
  • Dreiecksbein: Os triquetrum, siehe Carpus.
  • Dupuytren’sche Erkrankung: Gutartige Bindegewebsumbildung und -wucherung (Metaplasie) der Hohlhandfaszie, welche meist phasenartig verläuft und am häufigsten Männer ab 50 betrifft. Der Kleinfinger und Ringfinger sind öfter betroffen. Die Erkrankung bildet Knötchen- und Stränge und kann so durch die Verkürzung der Bindegewebsfaszie zum Streckdefizit der Fingergelenke führen: zur Dupuytren’schen Kontraktur. Die Krankheit an sich ist nicht therapiebedürftig, jedoch die Beugekontraktur der Langfingergelenke schon. Man kann in einem frühen Stadium nicht mit Sicherheit sagen, bei welchem Patienten sich eine Kontraktur mit Streckdefizit der Fingergelenke ausbilden wird. Der Index der biologischen Aktivität (Index of biologic severity) schätzt das Risiko. Der ärztliche Rat ist angezeigt, sobald die Hand nicht mehr plan auf die Tischfläche (tabletop Test) gelegt werden kann oder die Hand nicht mehr in die Hosentasche (Pocket Test) gesteckt werden kann. Die Behandlung erfolgt minimalinvasiv durch Xiapexinfiltration, perkutane Nadelfasziotomie oder offen chirurgisch durch die partielle Fasziektomie (siehe auch Behandlungen).

E

  • Einverständnis: Siehe Aufklärung.
  • ENMG: Die Elektroneuromyografie oder Elektroneurographie (ENG) ist eine neurologische Untersuchung zur funktionellen Kontrolle eines peripheren Nervens. Es werden unter anderem die Nervenleitgeschwindigkeit und deren Verteilung, die Amplitude und die Refraktärzeit erfasst. Dabei ist es möglich, zwischen einer Schädigung der Nervenhülle (Myelinscheide) und einer Schädigung der Nervenfaser selbst (Axon) zu unterscheiden. Eine Zerstörung der Myelinscheide führt durch Beeinträchtigung der Erregungsleitung zur Verminderung der Nervenleitgeschwindigkeit. Dem gegenüber kommt es durch Verlust der Axone zur Verringerung der Amplitude der Reizantwort.
  • Enthesiopathie des epicondylus humeri lateralis: Auch Tennisellenbogen genannt, Überlastungssyndrom bzw. degenerative Erkrankung des Muskelursprungs des äusseren (lateralen) Ellenbogens (keine -tendinitis oder Entzündung, sondern Enthesiopathie), ca. 10mal häufiger als die Erkrankung der medialen Seite (auch Golfer-Ellenbogen).
  • Enthesiopathie des epicondylus humeri medialis: Auch Golfer-Ellenbogen, Überlastungssyndrom bzw. degenerative Erkrankung des Muskelursprungs des inneren medialen Ellenbogens (keine -tendinitis oder Entzündung, sondern Enthesiopathie). Durch repetitive Handgelenksbeugung und Unterarmpronation hervorgerufen. Kann mit einer Ulnarnervenkompression am Ellenbogen vergesellschaftet sein. Äussert sich durch Schmerzen am inneren Ellenbogen. Ca. 10mal häufiger ist die Erkrankung der lateralen Seite (auch Tennisellenbogen).
  • Epicondylus medialis: Ellenbogenhöcker – Knochenstruktur des medialen distalen Oberarmknochens. Unter anderem Ursprung der extrinsischen Beugemuskeln. Dorsalseitig läuft der Ulnarnerv um den Epicondylus medialis herum.
  • Epikondylektomie: Teilentfernung oder Abmeisseln eines knöchernen Vorsprungs des medialen distalen Humerus. Therapieoption, um Spannung vom Ulnarnerven zu nehmen, oder die Subluxation des Nervens zu behandeln.
  • Ergotherapie: Das Ziel der Ergotherapie ist eine korrekte Ausführung alltäglicher Handlungen sowie die selbstbestimmte Teilhabe an allen Aspekten des soziokulturellen und beruflichen Lebens. Dies wird erreicht durch eine Verbesserung, Wiederherstellung oder Kompensation der beeinträchtigten Fähigkeiten und Funktionen. Neben geeigneten Übungen soll auch der Einsatz von Hilfsmitteln dazu beitragen, dass die Umwelt an die verbleibenden Fähigkeiten angepasst wird und so ein Optimum an Rehabilitation erreicht wird.
  • Extension: Siehe Flexion.
  • Extrinsische Muskulatur: Siehe intrinsische Muskulatur.

F

  • Fasziotomie: Minimal invasive Therapieoption des M. Dupuytren. Das erkrankte Gewebe wird enzymatisch (Xiapex) oder chirurgisch (z. B. mit einer Nadel) durchtrennt. Das erkrankte Gewebe wird in der Hand belassen.
  • Fasziektomie, partielle: Offen chirurgische Therapieoption des M. Dupuytren. Die erkrankten Bindegewebsknoten und Stränge werden chirurgisch entfernt.
  • Flexion und Extension: Beugung und Streckung z.B. eines Gelenkes. Die Flexion und Extension kann interpretationsfrei durch die Neutral-Null-Methode dokumentiert werden.
  • Funktionsstellung der Hand: Die Bewegungsausmasse der Hand können objektiv genau erfasst werden und mit der Neutral-Null-Methode beschrieben werden. Wichtiger als die Bewegungsausmaße einzelner Gelenke ist aber für den Patienten die generelle Funktionsfähigkeit der Hand im Privaten und Arbeitsalltag. Zur Betrachtung der globalen Bewegung der Hand wurden daher unter anderem der Kugelgriff (Hand umgreift eine Kugel), der Spitz- Fein- oder Pinzettengriff (Fingerspitze des Daumens und des Zeigefingers berühren sich), der Schlüssel- oder Klemmgriff (Daumenfingerspitze liegt auf dem Daumen zugewandten Mittelglied auf, wie beim Einklemmen eines Schlüssels), der Breit- oder Grobgriff (z. B. Umfassen einer Zange mit dem Daumen und den Langfingern) und der Hakengriffe (z. B. Umfassen eines Türgriffes) definiert.

G

  • Ganglion (auch Zyste, Cyste, Kyste): Der häufigste vorkommende Tumor der Hand. Es ist eine gutartige Raumforderung, welche von Gelenken oder Sehnenscheiden ausgeht. Diese Raumforderung ist aussen durch eine Membran begrenzt und mit einer gallertartigen Gleitflüssigkeit gefüllt, welche durch die Gelenkkapsel oder Sehnenscheide gebildet wird. Ein Ganglion ist harmlos und der pure Nachweis ist nicht therapiebedürftig. Ganglien können bei der Beugung und Streckung des benachbarten Gelenkes einen mechanischen Konflikt verursachen und schmerzen (siehe auch Behandlungen).
  • Garrod pads: Siehe knuckle pads.
  • Golfer-Ellenbogen: Siehe Enthesiopathie des epicondylus humeri medialis.
  • Grobgriff: Siehe Funktionsstellung der Hand.

H

  • Hakenbein: Os hamatum, siehe Carpus.
  • Hakengriff: Siehe Funktionsstellung der Hand.
  • Handwurzelknochen: Siehe Carpus.

I

  • Index der biologischen Aktivität: Fragenkatalog mit welcher die Aggressivität der Dupuytren’schen Kontraktur sowohl vor als auch nach einer Behandlung (also auch das Rezidivrisiko) bewertet wird: Jede positiv beantworteter Punkt spricht für einen eher raschen Verlauf der Erkrankung: beidseitiger Handbefall der Erkrankung, rückseitiger Befall über den Fingermittelgelenken (knuckle pads), bekannte Erkrankung in der Familie (positive Familienanamnese), männliches Geschlecht, Krankheitsbeginn vor dem 50. Lebensjahr, Daumen betroffen, mehr als 2 Finger betroffen, Befall der Krankheit der Peniswurzel (Induratio penis plastica) oder der Fußsohle (M. Ledderhose).
  • Induratio penis plastica: Gutartige Bindegewebswucherung auf Höhe der Peniswurzel, vergesellschaftet mit der Dupuytren’sche Erkrankung (siehe auch Index der biologischen Aktivität).
  • Intrinsische und extrinsische Muskulatur: Muskeln welche die Finger, die Hand und das Handgelenk bewegen. Der Ursprung der intrinsischen Muskulatur befindet sich an der Hand (Daumenballen, Kleinfingerballen, Zwischenfingermuskulatur), der Ursprung der extrinsischen Muskulatur befindet sich am Unterarm.

K

  • Kahnbein: os scaphoideum, siehe Carpus.
  • Karpaltunnel: Anatomische Region auf Höhe der Handwurzelknochen (Carpus). Der Karpaltunnel ist in der Tat ein Tunnel der dorsal durch die Handwurzelknochen und palmar durch ein querverlaufendes Band (Retinaculum flexorum) begrenzt wird. Die den Karpaltunnel begrenzenden Strukturen sind starr und nicht elastisch. Eine Volumenzunahme im Karpaltunnel führt daher zur Druckerhöhung. Durch den Karpaltunnel ziehen der Mediannerv und die Beugesehnen der Finger und des Daumens.
  • Karpaltunnelsyndrom: Nervenkompressionssyndrom des Mediannerven auf Höhe des Handgelenkes im sogenannten Karpaltunnel. Häufigstes Nervenkompressionssyndrom im menschlichen Körper (siehe auch Behandlungen).
  • Klinische Untersuchung: Der Arzt inspiziert, palpiert, prüft die Funktion der verschiedenen funktionellen Einheiten des Körpers und führt Provokationsteste mit den eigenen Sinnen und einfachen Hilfsmitteln durch. Die klinische Untersuchung ist immer zielgerichtet und auf die Beschwerdesymptomatik des Patienten abgestimmt, welche durch die Anamnese erhoben wurde. Sie grenzt die Verdachtsdiagnose von den möglichen Differentialdiagnosen analytisch ab. In der Hand liegen die verschiedenen funktionellen Strukturen auf engstem Raum und so ist eine ausführliche klinische Untersuchung unabdingbar um die Struktur ausfindig zu machen, welche Ihre Beschwerde verantwortet.
  • Knuckle pads: Mögliche Ausprägung des M. Dupuytren über den dorsalen proximalen Interphalangealgelenken. Rundliche, gutartig-fibröse manchmal schmerzhafte Verdickungen. Die chirurgische Exzision ist eine mögliche Therapieoption bei symptomatischen und störenden Verdickungen.
  • Kompartmentsyndrom: Erhöhter Gewebsdruck in einem geschlossenen oder begrenzten Gewebssystem z. B. einer Muskelgruppe führt zur Verminderung der Gewebedurchblutung. Neuromuskuläre Schäden, sowie irreversible Gewebeschäden können entstehen, wenn der Druck nicht entlastet wird. Das Hauptsymptom sind sehr starke Schmerzen. Welche sich nicht durch einfache Schmerzmittel behandeln lassen. Bei Verdacht muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
  • Kopfbein: Os capitatum, siehe Carpus.
  • Kortison Infiltration: Siehe ‘schnellender Finger‘ und Ganglion.
  • Krallenhand: Durch die Ulnarislähmung (z.B. Kubitaltunnelsyndrom) herbeigeführte krankhafte Ruhestellung der Hand mit Überstreckung der Langfingerbasisgelenke und Beugung der Mittel- und Endgelenke.
  • Kubitaltunnelsyndrom: Zweithäufigste Nervenkompression des Menschen. Nervenkompressionssyndrom des Ulnarnerven auf Höhe des Ellenbogens. Klinisch auffällig durch Einschlafen des Kleinfingers und des kleinfingerseitigen Ringfingers sowie im Verlauf einer Schwäche der Abduktion und der Adduktion der Langfinger und des Schlüsselgriffes (Adduktion des Daumens). Im Endstadium mögliche Entwicklung der Krallenhand (siehe auch Behandlungen).
  • Kugelgriff: Siehe Funktionsstellung der Hand.

L

  • Ledderhose: Morbus Ledderhose oder Ledderhose’sche Erkrankung, gutartige Bindegewebswucherung auf Höhe der Fußsohlenfaszie (siehe auch Dupuytren’sche Erkrankung und Index der biologischen Aktivität).
  • Lege artis: Vertragliche Leistungspflicht wird entsprechend dem Stand der Wissenschaft, den anerkannten Regeln der Technik sowie unter Einsatz der körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse erfüllt.
  • Loge de Guyon: Anatomische Region in Angrenzung zum Karpaltunnel. Physiologische Engstelle zwischen Erbsenbein (Os pisiforme) und Hakenfortsatz des Hakenbeins (Hamulus ossis hamati) in welcher sich Ulnararterie und -nerv in einen oberflächlichen und tiefen Ast aufspalten und hindurchtreten. Möglicher Ort eines Kompressionssyndromes des Ulnarnerven.
  • Lokalanästhesie: Injektion von Lokalanästhetika zur Betäubung und Schmerzausschaltung in einem bestimmten von definierten Nerven versorgten Haut- und Gewebeareal ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen, eventuell in Kombination mit gefässverengenden Substanzen.
  • Luxation: Ausrenkung eines Gelenkes. Das Gelenk steht nach der Luxation nicht mehr kongruent und wird von der Torsion oder Gelenkverrenkung unterschieden.

M

  • Mediannerv: Siehe N. medianus.
  • Metaplasie: Umwandlung einer differenzierten Zellart in eine andere differenzierte Zellart. Bindegewebszellen (Fibroblasten und Fibrozyten) bilden sich bei der Dupuytren´schen Kontraktur zu kontraktilen Zellen (Myofibroblasten und Myofibrozyten) um.
  • Mondbein: Os lunatum, siehe Carpus.
  • MRT: Die MRT ist eine bildgebende Untersuchung. In der MRT wird ein sehr starkes Magnetfeld erzeugt, welches die Teilchen (Atome) im menschlichen Körper anregt. Die Anregung und die Zeit der Relaxation nach erfolgter Anregung sind gewebespezifisch. Die Anregung der Atome induziert im Empfängerstromkreis ein elektrisches Signal, welches messbar ist. Dieses Signal wird für Raumpunkte kleiner als 1mm aufgefangen und anschliessend berechnet der Computer die Schnittbilder aus diesen Werten. Diese Untersuchung eignet sich besonders für die Beurteilung von Weichgeweben (Bandläsionen, Knorpelabnutzung, Ganglion, Weichgewebstumore).
  • Musikantenknochen: Siehe Narrenbein.

N

  • Nadelfasziotomie, perkutan: Technische miniinvasive Variante die Dupuytren’sche Kontraktur zu behandeln. Dabei wird unter sehr oberflächlicher Anästhesie die Haut mit einer Nadel durchstochen und anschliessend der kontrahierte Strang der Hohlhandfaszie mittels der Nadelspitze durchtrennt. Das veränderte Gewebe verbleibt also in der Hand. Die Nadelfasziotomie hat ein geringeres Komplikationsrisiko aber ein etwas höheres Rezidivrisiko und eignet sich daher bei einem langsam vorschreitenden Krankheitsverlauf, wenigen betroffenen Fingern und dünnen Strängen (siehe auch Behandlungen). Die Rekonvaleszenz ist oft deutlich kürzer im Vergleich zu offenen chirurgischen Techniken.
  • Narrenbein: Der Ulnarnerv ist der einzige der drei Hauptnerven der Hand, der am Ellenbogen auf der Rückseite des Ellenbogengelenkes verläuft. Am inneren Ellenbogen (Epicondylus medialis) ist der Ulnarnerv sehr oberflächlich und nah am Oberarmknochen gelegen. Dadurch hat er eine geringe Weichgewebspolsterung und kann durch den engen Knochenkontakt bei einem Stoss nicht in die Tiefe ausweichen. Beim Anstoßen werden daher Schmerzen in seinem sensiblen Innervationsgebiet hervorrufen (auch „Surrbeindli“ (Schweiz) oder „Musikknochen“ (Deutschland), „narrisches Bein“ (Österreich), «funny bone» England).
  • Needeling: Siehe Nadelfasiziotomie, perkutan.
  • Nekrose: Absterben von einzelnen oder mehreren Zellen, krankhafter Vorgang ausgelöst aufgrund eines schädigenden Einflusses: z.B. Nährstoff- und Sauerstoffmangel, Gifte, lokale Drucksteigerung oder Kompartmentsyndrom.
  • Nervus Ulnaris Syndrom: Siehe Kubitaltunnelsyndrom.
  • Neutral-Null-Methode: Standardisierter Bewertungs- und Dokumentationsindex für die Beweglichkeit von Gelenken. Sie ist als 3-stelliger Code definiert, welcher das Bewegungsausmass eines Gelenks in Winkelgraden um eine bestimmte Achse wiedergibt.
  • N. medianus: Auch Mediannerv oder Mittelnerv; einer der drei Hauptnerven der oberen Extremität. Er innerviert sensibel palmar Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und die radiale Seite des Ringfingers, sowie motorisch einen Grossteil der Daumenballenmuskulatur sowie den Grossteil der langen Beugemuskeln der Langfinger.
  • N. radialis: Einer der drei Hauptnerven der oberen Extremität. Er innerviert dorsal die radiale Handseite und motorisch die Streckmuskulatur des Handgelenkes und der Finger.
  • N. ulnaris: Einer der drei Hauptnerven der oberen Extremität. Er innerviert sensibel die ulnare oder dem Kleinfinger zugewandte Seite des Ringfingers und den Kleinfinger, sowie motorisch die Kleinfingerballenmuskulatur und einen Grossteil der intrinsischen Muskulatur, welche unter anderem die Langfinger abspreizt (Abduktion). Einziger der drei Hauptnerven der Hand, welcher auf der Rückseite der Knochen des Ellbogengelenkes verläuft.

O

  • Os capitatum: Kopfbein, siehe Carpus.
  • Os hamatum: Hakenbein, siehe Carpus.
  • Os lunatum: Mondbein, siehe Carpus.
  • Os scaphoideum: Kahnbein, siehe Carpus.
  • Os triquetrum: Dreiecksbein, siehe Carpus.
  • Os trapezium: Grosses Vieleckbein, siehe Carpus.
  • Os trapezoideum: Kleines Vieleckbein, siehe Carpus.
  • Osteophyt: Knochensporn. Degenerative gelenknahe Veränderungen mit Bildung knöcherner Ausziehungen oder Ausläufern. Die Bildung wird als Versuch des Körpers interpretiert, die Auflagefläche eines arthrotischen Gelenkes zu verbreitern und damit den Druck pro Fläche zu mindern.

P

  • Palmar und dorsal: Begriffspaar zur Lagebestimmung z. B. einer anatomischen Struktur relativ zu einer anderen. Palmar bedeutet zur Handinnenfläche hin gelegen, dorsal bedeutet zur Handrückseite hin gelegen. Ein gleichbedeutendes Wort für palmar ist volar. Andere Begriffspaare sind proximal und distal, radial und ulnar sowie anterior und posterior.
  • Pathognomisch: Für eine Krankheit charakteristisch.
  • Patientenpflichten: Der Behandlungsvertrag schafft Rechte und Pflichten auf beiden Seiten, d. h. beim Leistungserbringer und bei dem Patienten. Der Patient oder an ihrer Stelle der Versicherer ist verpflichtet, eine korrekte Arzt- oder Spitalrechnung fristgerecht zu bezahlen. Der Patient ist angehalten, dem Arzt die notwendigen Auskünfte über sich und sein Leiden zu erteilen. Er muss zudem im Spital die Hausordnung respektieren, sich an die Weisungen des Personals halten und muss generell auf andere Patienten und das Personal Rücksicht nehmen.
  • Pinzettengriff: Siehe Funktionsstellung der Hand.
  • Plexusanästhesie: Synonym auch Regionalanästhesie, Leitungsanästhesie, Teilnarkose. Örtliche Schmerzausschaltung im Bereich der Nervenbahnen ohne Beeinträchtigung des Bewusstseins. Hierzu werden Lokalanästhetika in die direkte Umgebung der Nerven injiziert, welche die Hand sensibel innervieren, um die elektrische Leitfähigkeit der Nerven reversibel zu unterdrücken.
  • Pocket Test: «Hosentaschen Test»: Ist es möglich die Hand in die Hosentasche zu stecken? Das Streckdefizit oder die Beugekontraktur der Fingergelenke z. B. bei der Dupuytren’sche Kontraktur wird so grob bewertet. Ein anderer geläufiger Test ist der tabletop Test.
  • Polyneuropathie: Gruppe von Erkrankungen mehrere (= poly) periphere Nerven betreffend. Je nach Krankheitsbild unterscheidet man Krankheiten, welche eher die Zellfortsätze der Nervenzellen (Axone) oder prioritär die Hüllen der Nervenfortsätze, die proximalen oder eher die distalen, eher motorisch, sensible oder vegetative Nerven betreffen sowie symmetrische und asymmetrische Formen. Die Symptome können je nach betroffenem Nerventyp sehr vielfältig sein. Die Ursachen sind vielfältig. Mit zu den häufigsten Ursachen zählen die Zuckerkrankheit, Medikamente oder Vitaminmangel.
  • Posterior: Siehe anterior.
  • Prognose: Wörtlich übersetzt bedeutet Prognose: Vorwissen oder Vorauskenntnis. Sie ist eine wahrscheinliche Entwicklung in der Zukunft. Die Prognose zeichnet sich durch ihre Wissenschaftsorientierung im Gegensatz zur Prophezeiung aus. Im medizinischen Sinne bezeichnet die Prognose den wahrscheinlichen Krankheitsverlauf z. B. mit oder ohne Therapie.
  • Pronation und Supination: Rotationsbewegung oder Umwendbewegung des Unterarms. Bei der Pronation des Unterarms überkreuzen sich Elle und Speiche; beim hängenden Arm zeigt die Handfläche nach hinten, beim gebeugten Ellenbogen zeigt die Handfläche nach unten. Bei der Supination liegen Elle und Speiche parallel nebeneinander. Beim hängenden Arm zeigt die Handfläche nach vorne, beim gebeugten Ellenbogen zeigt die Handfläche nach oben.
  • Pronatorlogen Syndrom: Im Vergleich zum Karpaltunnelsyndrom eher seltene Kompression des Mediannerven auf Höhe des proximalen Unterarms. Kann mit dem Golfer-Ellenbogen (Enthesiopathie des epicondylus humeri medialis) vergesellschaftet sein.
  • Proximal und distal: Begriffspaar zur Lagebestimmung z. B. einer anatomischen Struktur relativ zu einer anderen. Proximal bedeutet zum Rumpf oder zentral hin gelegen, distal bedeutet zur Peripherie hin gelegen. Andere Begriffspaare sind radial und ulnar, dorsal und palmar sowie anterior und posterior.
  • Pyramidenbein: Auch Os triquetrum, siehe Carpus.

R

  • Radialnerv: Siehe N. radialis.
  • Radial und ulnar: Ist ein Begriffspaar zur Lagebestimmung z. B. einer anatomischen Struktur relativ zu einer anderen. Radial bedeutet auf Höhe der Finger, der Hand und des Unterarms daumenseitig oder zur Speiche hin gelegen, ulnar bedeutet kleinfingerseitig oder ellenseitig gelegen. Andere Begriffspaare sind proximal und distal, dorsal und palmar sowie anterior und posterior.
  • Radius: Einer der beiden Unterarmknochen, auch Speiche genannt. Er bildet mit der Ulna (Elle) das knöcherne Gerüst des Unterarms und ist Teil des Ellenbogengelenkes und des Handgelenkes.
  • Rekonvaleszenz: Heilung, Heilungsverlauf.
  • Remission: Vorübergehendes oder dauerhaftes Nachlassen von Krankheitssymptomen im Gegensatz zur Heilung der Erkrankung.
  • Retinaculum flexorum: Transversal über die Handwurzel (Carpus) verlaufendes und den Karpaltunnel nach palmar abgrenzendes Band.
  • Rezidiv: Wiederauftreten einer Krankheit nach initial erfolgreicher Behandlung oder nach spontaner Remission.
  • Ringbänder: Quer über den Fingerknochen verlaufende Bänder (Ringbänder A1-5) bilden mit den Fingerknochen einen Kanal. In diesem Kanal gleiten von der Sehnenscheide umgeben die Beugesehnen. Die Ringbänder führen die Sehnen nah am Knochen. Die Kontraktur der Beugemuskeln führt daher direkt zur Auslenkung der Sehne (Gleitamplitude). Dies ist eine Voraussetzung, dass die Muskelkontraktur in Bewegung übersetzt wird. Ist das Ringbandsystem zerstört, kommt es zum Bogensehnenphänomen. Die Ringbänder haben eine unterschiedliche Relevanz. Das handflächennahe Ringband (A1-Ringband) wird zur Therapie des schnellenden Fingers gespalten, ohne dass die Sehnenauslenkung der Beugesehne abnimmt. Ist das komplette Ringbandsystem zerstört, kommt es zum Bogensehnenphänomen.
  • Röntgen (konventionelles): Das Röntgen ist eine bildgebende Untersuchung. Die unterschiedlichen Gewebsdichten des menschlichen Körpers absorbieren Röntgenstrahlen unterschiedlich stark. Diesen Absorptionsunterschied macht sich die Röntgendiagnostik zunutze. Das herkömmliche Röntgenbild zeigt eine Abbildung des dreidimensionalen Objektes (z. B. einer Hand) durch ein zweidimensionales Bild. Daher werden oft zwei Röntgenbilder derselben Region aus zwei Richtungen (in 2 Ebenen) erstellt. Die Röntgendiagnostik bietet eine gute diagnostische Möglichkeit, um Knochenbrüche und Gelenkverschleiss bildlich darzustellen. Je nach Verdachtsdiagnose wird die Röntgenuntersuchung durch eine weitere Bildgebung (CT oder MRT) ergänzt.

S

  • Schnappfinger: Siehe schnellender Finger.
  • Schlüsselgriff: Siehe Funktionsstellung der Hand.
  • Schnellender Finger: Auch Schnappfinger, Springfinger, Triggerfinger oder Digitus saltans. Entzündete oder verdickte Beugesehnen gleiten nicht mehr frei und ohne Widerstand unter den verdickten Ringbändern hindurch. Relativ ist der Digitalkanal im Bezug zur Sehne zu eng (Tendovaginitis stenosans). Es kommt zu einem Hängenbleiben, Schnappen oder Trigger Phänomen. Anfangs kann der Betroffene den Finger noch aktiv mit erhöhtem Kraftaufwand beugen oder strecken, bei fortschreitender Symptomatik reicht die aktive Kraft nicht mehr aus und die andere Hand wird zur Bewegung des Fingerstrahls benutzt. Zuletzt ist der Finger komplett blockiert – dies kommt allerdings eher selten vor. Die Ursachen sind vielfältig, das Hängenbleiben ist oft schmerzhaft (siehe auch Behandlungen).
  • Sonographie: Die Sonographie ist eine bildgebende Untersuchung: Ultraschall durchdringt Gewebe. Anhand der Reflexionsmuster des Ultraschalles an den Gewebeoberflächen im Inneren des Körpers wird ein Bild der inneren Gewebsstrukturen erstellt. Diese Untersuchung eignet sich besonders für die Beurteilung von Weichgewebe (Sehnen, Nerven, Ganglien, Weichgewebstumoren).
  • Springfinger: Siehe schnellender Finger.
  • Strecksehnenfächer: Die Strecksehnen der Finger und des Handgelenkes verlaufen in sechs voneinander abgegrenzten Rinnen, welche von den handgelenknahen Unterarmknochen und einem darüber quer verlaufenden Band (Retinakulum extensorum) gebildet werden.
  • Sulcus ulnaris: Rinne auf Höhe des Epicondylus medialis durch welche der Ulnarnerv verläuft. Anatomischer Bereich in dem am häufigsten die Ulnarnervenkompression erfolgt. Im Gegensatz dazu ist die Kompression auf Höhe der Loge de Gyon eher selten.
  • Supination: Siehe Pronation.

T

  • Tabletop Test: Die Hand wird auf die Tischoberfläche gelegt. Das Streckdefizit oder die Beugekontraktur der Fingergelenke z. B. bei der Dupuytren’sche Kontraktur wird so grob bewertet. Ein anderer geläufiger Test ist der Pocket Test.
  • Tendovaginitis De Quervain: Akute Entzündung mit Druckschmerz entlang der Daumenstrecksehnen im ersten Strecksehnenfach (M. abductor pollicis longus, M. extensor pollicis brevis). Pathognomisch ist ein Dehnungsschmerz der Sehnen (Finkelstein Test).
  • Tendovaginitis stenosans: Siehe Tendovaginitis De Quervain und ‘schnellender Finger’.
  • Tennisellenbogen: Siehe Enthesiopathie des epicondylus humeri lateralis.
  • Triggerfinger: Siehe ‘schnellender Finger’.
  • Torsion: Gelenkverdrehung, welche mit einer Dehnung oder einem Bandriss einhergehen kann. Sie unterscheidet sich von der Luxation, bei der das ausgerenkte Gelenk nicht mehr kongruent steht.
  • Tumor: Geschwulst oder Schwellung und damit im weiteren Sinn jede umschriebene Volumenzunahme eines Gewebes unabhängig der Ursache. Unterschieden wird grob zwischen gutartigen Tumoren (z.B. Ganglion) oder bösartigen Tumoren (Krebsgeschwulst).

U

  • Überbein: Auch als Ganglion bezeichnet.
  • Ulna: Einer der beiden Unterarmknochen, auch Elle genannt. Sie bildet mit der Speiche (Radius) das knöcherne Gerüst des Unterarms und ist Teil des Ellenbogengelenkes und des Handgelenkes.
  • Ulnar: Ulnarseitig oder kleinfingerseitig gelegen, siehe auch radial.
  • Ulnarnerv: Siehe N. ulnaris.
  • Ulnarisrinnensyndrom: Siehe Kubitaltunnelsyndrom.
  • Ulnaristransposition: Auch Ulnaris Vorverlagerung. Verlagerung des Ulnarnerven aus seiner anatomischen Lage hinter dem ellenbogennahen Oberarmknochen nach vorne. Die Kompression bei ellenbogenaufstützenden Tätigkeiten und die Dehnung des Ulnarnerven bei Aktivitäten mit starker Ellenbogenbeugung werden so vermieden.

V

  • Volar: Gleichbedeutend mit palmar.
  • Vieleckbein, grosses: Os trapezium, siehe Carpus.
  • Vieleckbein, kleines: Os trapezoideum, siehe Carpus.